P-Campus-Ringvorlesung am 11.03.21

Am 11. März 2021 findet ein weiterer Vortrag der P-Campus-Ringvorlesung statt. Dr. Michael Oster vom Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) wird online via WebEx zum Thema "Endokrine und transkriptionelle Regelkreise der Phosphorverwertung bei Schweinen und Geflügel" referieren. Die Vorlesung beginnt um 15:00 Uhr und ist wie immer kostenfrei.

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Abstract
Um die Phosphor (P)-Effizienz bei monogastrischen Tieren wie Schweinen und Geflügel zu erhöhen, muss die genetische und physiologische Grundlage des P-Stoffwechsels auf molekularer, zellulärer, organismischer und mikrobiologischer Ebene besser verstanden werden. In intra- und interzellulären Körperflüssigkeiten ist P meist in Form von Phosphatanionen vorhanden (PO43-, HPO42-, H2PO4), die die verschiedenen biologischen Funktionen des Phosphors im Organismus erfüllen. P ist für alle biologischen Prozesse essentiell, da er Schlüsselfunktionen im Stoffwechsel und in zellulären Signalwegen einnimmt. So sind P-Verbindungen Bestandteil der DNA- und RNA-Moleküle und damit Teil der Trägersubstanz der Erbinformationen aller Lebewesen. Besondere Bedeutung kommt der P-Versorgung im Rahmen der Skelettentwicklung zu. Zudem spielen Adenosindiphosphat (ADP) und Adenosintriphosphat (ATP) eine entscheidende Rolle beim Energiestoffwechsel der Zellen. Durch Wachstum und physiologischen turn-over scheidet der Organismus P aus, welches kontinuierlich durch eine bedarfsdeckende Ernährung ersetzt werden muss. Aus diesen Gründen muss P in ausreichender Menge mit der Nahrung zugeführt werden. Die Aufrechterhaltung dieses P-Gleichgewichtszustandes durch endogene Regulationsprozesse wird als P-Homöostase bezeichnet und dient der Gewährleistung von Wachstum und Stoffwechselgesundheit. Assoziierte Stoffwechselprozesse umfassen die Integration von Nebenschilddrüsen, Darm, Nieren und Knochen. Eine P-Effizienz erfordert eine hohe P-Absorption im Darm, eine ausreichende P-Speicherung im Skelett und eine geringe P-Ausscheidung. Die beteiligten Mechanismen sind eng mit dem Calciumstoffwechsel verknüpft. Die tierindividuellen Unterschiede im P-Haushalt und die Verbesserung der P-Effizienz hängen von verschiedenen Faktoren wie (Epi)Genetik, P-Verdaulichkeit, Hormonstatus und Transkriptionsraten ab. Eine gesteigerte P-Effizienz impliziert demnach endokrine und transkriptionelle Regelkreise, deren biologische Relevanz Thema weiterführender Forschungsarbeiten ist.

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